QUARTIER HOCH VIER
Gemeinsam mit der Stadt Ulm und der RWTH Aachen hat STUDIO | STADT | REGION das dreijährige Programm "Quartier hoch vier" konzipiert und im Rahmen des Projektaufrufs der Nationalen Stadtentwicklungspolitik "Gemeinsam Stadt gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung" eingereicht. Aus über 100 Einreichungen wurde es mit zehn anderen in die engere Auswahl aufgenommen, allerdings nicht zur Förderung ausgewählt. Die Stadt Ulm und die Institutionen vor Ort wollen den Impuls aber trotzdem nutzbar machen.
"Quartier hoch vier" setzt in der Großwohnsiedlung Wiblingen an, die beispielhaft für diese oft vernachlässigten Teile der europäischen Städte steht, wiewohl diese zentrale Aufgaben erfüllen. Sie sind Orte des Zusammenlebens vielfältiger Kulturen und wichtige Ressource für bezahlbaren Wohnraum in wachsenden Städten. Zugleich treten hier wesentliche gesellschaftliche Herausforderungen des Wohnens, Zusammenlebens und der Mobilität zutage.
Vier Handlungsfelder der gesellschaftlichen Transformation hin zu nachhaltigen Lebensweisen gilt es in einem lokalen Lernprozess räumlich und organisatorisch zu verknüpfen:
VERSORGUNG: neue (auch smarte) Angebote und Services, die die Aufgaben des täglichen Lebens verbessern,
WERTSCHÖPFUNG: neue Funktionen aus Bildung, Produktion, Handwerk und Handel, die den monofunktionalen und segregierten Wohnraum ergänzen, verknüpfen und Wertschöpfungsprozesse in Gang setzen,
BEZIEHUNGEN: neue soziale Strukturen und Prozesse entwickeln, die Teilhabe generieren, Engagement mobilisieren und dabei die Vielfalt der Herkunft als besondere Qualität sowie die Identität Wiblingens stärken,
RAUM: ein neues Gleichgewicht zwischen Gebautem und Unbebautem durch qualitätsvolle Verdichtung für neue Zielgruppen und veränderte Bedarfe, Inwertsetzung des grünen und grauen Freiraums, Stärkung des öffentlichen Raums.
„Quartier hoch vier“ will einen breit angelegten Lernprozess anstoßen, um Wiblingen von einer versorgungsorientierten Stadt hin zu einer Stadt der Eigeninitiative, Mitgestaltung und lokalen Wertschöpfung zu entwickeln. Zentrales Instrument ist der Aufbau einer Bürgerstiftung als eine unabhängige, gemeinnützige und operativ tätige Institution von Bürgern für Bürger. Der Prozess soll helfen, neue lokale Kompetenzen und Ressourcen aufzubauen, um Anschub für die Entwicklung des gesamten Stadtteils zu geben.
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